Denkmalgeschütztes Stadthaus
Architekturbüro Schmid, Berlin, Franz G. Schmid Architekt, Neubauten, Wohnungsbau, Altbauten, Umbau, Erweiterung, Modernisierung, denkmalgeschützte Gebäude, Bebauungsstudien, Entwicklung von Grundstücken, Planungsgutachten
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Denkmalgeschütztes Stadthaus

Projektinfos
  • Bauherr: Privat
  • Architekt: Dipl. Ing. Franz G. Schmid
  • Programm: Gewerbe, Wohnen, Garagen
  • Location: Berlin- Pankow
  • Bauzeit: 1994 bis 2014
  • Publikation:
    „Lauter gute Adressen?“, Restaurierung von Treppenhaus- und Hofbemalungen in Berliner Mietshäusern, Beiträge zu Denkmalpflege in Berlin, Heft 11, erschienen 1997
    „Vorbildliche Denkmalpflege in Berlin“ , Ausgabe 1998

Das zweigeschossige Wohngebäude in der Wollankstraße wurde um 1860 errichtet und war Teil der lockeren Bebauung mit Gartenanlagen und rückseitigen ehemals landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsgebäuden rund um den Dorfanger von Pankow.

In der Gründerzeit um 1900, wurde das Wohngebäude von einem einfachen ländlichen „Dorfangerhaus“ für eine Familie zu einem Mehrfamilienwohnhaus mit 4 Wohnungen umgebaut und um den Seitenflügel erweitert. Dabei erhielt das Treppenhaus eine neue Ausgestaltung.

Auf dem Hof fanden wir zahlreiche Garagen und zwei Nebengebäude, ehemalige Wirtschaftsgebäude vor. Die Hofgebäude waren in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand, so dass diese in Teilen renoviert und in Teilen erneuert wurden.

Die Instandsetzung, Renovierung und teilweise Erneuerung des Wohnhauses und des Hofensembles erfolgte über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren.

Denkmalgeschütztes Wohngebäude und Treppenhaus
1994 – 1996

Das denkmalgeschützte Wohngebäude wurde renoviert und die Dachgeschosse ausgebaut.

Besonders hervorzuheben ist die Instandsetzung und Konservierung des Treppenhauses. Leitidee war die simultane Darstellung der zeitlich unterschiedlichen Raumfassungen, der Neorenaissance Fassung von 1875 und der Neorokkokofassung von 1895, dabei wurden die beschädigten Putzstellen nicht ergänzt sondern neutral lasiert.

Hinteres Werkstattgebäude
2011-2014

Die Bausubstanz des ehemaligen Werkstattgebäudes, errichtet aus einem Holzfachwerk mit Ziegeln und Holzdecken, war in einem sehr schlechten Zustand und von Schwamm befallen. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, das Gebäude großteils zu erneuern und eine neue Holzkonstruktion innerhalb der bestehenden Außenmauern zu errichten.
Das Gebäude ermöglicht jetzt eine wahlweise Nutzung für Wohnen und / oder Arbeiten. Der äußerlich robuste Charakter als Werkstattgebäude bleibt erhalten. Das Dach wurde begrünt und die Fassade mit Eternitplatten verkleidet.
Mehr zum Werkstattgebäude…

Hofgestaltung
2013/2014

Entsiegelung und Neugestaltung des Hofes. Der Hof sollte weiterhin seine Funktion als Park- und Garagenhof beibehalten, wenngleich in der weiteren Zukunft eine Umnutzung der Garagen vorstellbar ist.

Gleichzeitig sollte der Hof viel Aufenthaltsqualität für die Bewohner des Hauses und der Mitarbeiter der Gewerbeeinheiten bieten und die einzelnen Gebäude miteinander verbinden.

So entstanden einzelne unterschiedliche begrünte Bereiche sowie Orte zum Verweilen und Rückzug. Verbindendes Element der einzelnen Teile des Hofes sind der gemeinsame Bodenbelag aus Granitpflastersteinen und eine Pflasterrinne aus Großpflastersteinen mit Stahlschiene, die an die ehemals ländliche Nutzung erinnern.

Die Gestaltung des Hofes erfolgte mit dem Landschaftsbüro Herrburg

Treppenhaus

Besonders hervorzuheben ist dabei die Instandsetzung und Konservierung des Treppenhauses. Unter der gut erhaltenen Neorokokogestaltung aus der Zeit um 1895 wurde die erste Ausmalung des Treppenhauses, einer Neurenaissance-Ausstattung aus der Bauzeit um 1875 entdeckt und in Ausschnitten freigelegt. Da es im Vestibül und Treppenhaus keine baulichen Veränderungen gab stand auch eine Rekonstruktion und Restaurierung der ersten Fassung zur Diskussion.

Idee der simultanen Darstellung
zeitlich unterschiedlicher Raumfassungen
In Abstimmung mit dem Denkmalpfleger entschieden wir uns aufgrund des guten Erhaltungszustandes der Neorokokogestaltung zur Konservierung dieser und zur sichtbaren Ausgestaltung der ersten Neurenaissanceausstattung.

Eine Rekonstruktion der 2.-ten Fassung wurde ausgeschlossen und die Dekorationsmalerei erfuhr durch Konservierung und sensibles Retouchieren eine dem Gesamtkonzept angemessene Behandlung.

Die Farben der ersten Fassung wurden fetter angesetzt, so dass diese nach der Reinigung durch die Sichtfassung hindurchscheinen. Auf den neuverputzten Stellen wurde die Malerei nicht ergänzt. Diese Flächen wurden lediglich in einem neutralen Ton lasiert und für den optischen Zusammenhalt des Dekorationssystems, die einfache Kassettierung auf den Flächen aufgemalt.

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